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Sekundarstufen

>>Sage uns Meister , was ist Kunst?<<
>>Wollt ihr die Antwort der Philosophen oder die der reichen Leute, die ihre
Zimmer mit meinen Bildern dekorieren? Oder wollt ihr gar die Antwort der
blökenden Herde hören, die mein Werk in Wort und Schrift lobt und tadelt?<<
>>Nein Meister, was ist Deine eigene Antwort?<<
Nach einem Augenblick antwortete Apollonius:
>>Wenn ich irgendetwas sehe, höre oder fühle, was ein anderer Mensch getan
oder gemacht hat, und wenn ich in der Spur, die er hinterläßt, einen Menschen
entdecken kann, seinen Verstand, sein Wollen, sein Verlangen, sein Ringen – das
ist für mich Kunst<<
1.Gall., >>Theories of art<<, S. 125

Mit dem Satz “In prinzipio creavit Deus caelum et terram“ wird die Schöpfungsgeschichte des Christentum und Judentums eingeleitet: „Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde“. Es gibt Jahrtausenden Geschichten über die Entstehung der Welt, jedoch handeln diese von der einzige Gabe „creatio ex nihilio“ der Schöpfung aus dem Nichts. Creare bedeutet soviel wie hervorbringen, schaffen oder erzeugen. Uns holt eine Idee wie ein Geistesblitz ein und wir beginnen etwas zu erschaffen, das vorher noch nicht existierte oder sich von dem dagewesenen unterscheidet.

Ist Kreativität als Rezept dienlich für besondere Lebenslagen? Nicht direkt, es unterstützt uns allerdings durch die Fähigkeit Probleme zu lösen. Diese Problemlösungsfähigkeit lässt sich für jeden von uns erschließen, auf der Basis des Verstandes, seiner Vorstellungskraft, seines Handelns und nicht zu vergessen seiner Gefühle, aber auch in der Auseinandersetzung mit sich selbst und der Auseinandersetzung mit anderen Menschen. Unsere neugierigen, spontanen, weltoffenen Kinder haben die besten Vorraussetzungen zur Entfaltung von Kreativität.

Grundlagen

An der DSM wird im Fachbereich Kunst nicht nur auf die Vermittlung der Auseinandersetzung mit der sinnlichen Wahrnehmung und der ästhetischen Bildung Wert gelegt, sondern auch auf die Förderung der Selbsterfahrung. Als Summe alle in der Forschung festgehaltenen Punkte kristallisieren 7 Eigenschaften heraus welche unsere kreativen Ressourcen erkennen lassen.

* Fluktualität – Ideenreichtum, Denkflüssigkeit, bildhaftes Denken
* Flexibilität – schnelles Einfühlungsvermögen in neue Problemstellungen.
* Originalität – außergewöhnliche Umsetzung der gestellten Aufgaben
* Sensitivität – emphatisch sein
* Komplexpräferenz – Aufgabenstellung mehrdeutig, vielschichtig erfassen.
* Elaboration – Materialkenntnisse und Handwerkliche Fähigkeiten um Ideen auszugestalten
* Ambiguitätstoleranz – Toleranz, Offenheit, Humor, Selbständigkeit
(Vgl.Kirchner & Peetz Kunst + Unterricht Heft 331/332 Friedrich Verlag)

Somit stehen im Kunstunterricht folgende Aspekte im Mittelpunkt:

• Wahrnehmen und Beschreiben
• Empfinden und Imaginieren
• Entwerfen und Planen
• Analysieren, Deuten und Vergleichen
• Herstellen und Gestalten
• Präsentieren und Ausstellen
• Kommunizieren, Urteilen und Erklären

Im künstlerischen Schaffensprozess werden die Schüler*innen ermutigt, über sich selbst hinauszuwachsen, zu verwerfen und zerstören, um letztendlich Neues zu kreieren.

Die Unterrichtsinhalte beziehen sich abwechselnd auf unterschiedliche Bereiche, wie z. B. freies und Gegenständliches Zeichnen, Schrift, Illustration, Malerei, plastisches Gestalten, und Architektur, Design, Performance und Fotografie, sowie experimentelles Gestalten. Hierbei werden kunstgeschichtliche Bezüge hergestellt und handwerkliche Fähigkeiten vermittelt.

Der Unterricht erfolgt doppelstündig in der Sek I und II von der 5. bis 12. Klasse. und richtet sich nach dem Thüringer Lehrplan.

Höhepunkte:
Teilnahme an Wettbewerben, Fächerübergreifende Projekte, Ausstellung innerhalb des Schulgebäudes, unterstützende Dekoration der zahlreich an der DSM stattfindenden Events, Themenbezogene Exkursionen, sowie der Kunstabschluss der 12. Klassen.

Mehr zum Thema Kunst an der DSM weiss Berit Klasing: berit.klasing@ds-moskau-iserv.de

"Malen ist eine andere Form des Denkens“

Gerhard Richter,

Maler, Bildhauer, Fotograf